10 Tipps für den Kauf von Lupen und Kopfleuchten

Lupen und Kopfleuchten - Was sind die Auswahlkriterien?

Binokularlupen werden beispielsweise in der Zahnmedizin, Chirurgie, Dermatologie, HNO-Heilkunde und Veterinärmedizin eingesetzt. In Kombination mit Kopfleuchten ermöglichen sie es dem Arzt, genauer und präziser zu arbeiten. Selbst kleinste Details lassen sich mit einer guten Präzisionsoptik erkennen. Lupen und Kopfleuchten können entweder auf einem Brillengestell oder mit einem Kopfband verwendet werden, ganz nach persönlicher Präferenz.

Viele Ärzte, die eine ideale Lupe für sich gefunden haben, möchten diese nicht mehr missen. Sie wird zu einem „Standard-Werkzeug“ für ihre tägliche Arbeit. Doch im Gegensatz zu den meisten anderen Medizinprodukten werden Lupen auf den jeweiligen Anwender und dessen Arbeitsposition eingestellt. Daher sollte bei der Wahl der eigenen Binokularlupe besonders auf die richtige Konfiguration geachtet werden, die dann auch eine korrekte Körperhaltung bei der Arbeit ermöglicht.

Lupen

Je nach Anwendung gibt es eine Reihe wesentlicher Kriterien, die bei der Wahl einer Binokularlupe zu beachten sind: Vergrößerung, Arbeitsabstand, Neigungswinkel und die Qualität der Optik. Zusammen sollten sie eine perfekte Sicht und gute Ergonomie bei der Arbeit bieten.

Tipp Nr. 1: Wählen Sie die richtige Vergrößerung

Allgemein gilt, eine höhere Vergrößerung ist nicht unbedingt besser. Eine geringere Vergrößerung erleichtert die Hand-Augen-Koordination. Auch die effektive Nutzung der Lupe wird damit einfacher, denn je geringer die Vergrößerung, desto größer ist das Sichtfeld und die Tiefenschärfe.

Wer bislang noch nicht mit einer Lupe gearbeitet hat, sollte anfangs eine 2,5-fache Vergrößerung wählen, um sich an das Arbeiten mit der Lupe zu gewöhnen.

Gängige Vergrößerungen für die folgenden medizinischen Anwendungen:

Fachgebiet Vergrößerung Anwendungsbereich
HNO 2.5x Diagnose und Behandlung von Erkrankungen der Ohren und der Nase
Chirurgie 2.5x, 3.5x, 4.0x Plastisch-rekonstruktive Chirurgie, Transplantationen, Wundnähte
Ophthalmologie 2.5x Plastisch-rekonstruktive Chirurgie wie Augenlidplastik
Zahnmedizin 2.5x Restaurationen, Implantologie, Parodontalchirurgie, auch bei der Zahnreinigung
Zahnmedizin 3.5x, 4.0x Detaillierte Restaurationen, z. B. Präparation von Rändern
Zahnmedizin 6x Endodontie
Veterinärmedizin 2.5x Reinigung der Mundhöhle, Operationen am Harntrakt

Tipp Nr. 2: Wählen Sie Ihren individuellen Arbeitsabstand

Der Begriff „Arbeitsabstand“ bezeichnet den Abstand vom Auge zum Arbeitsbereich, in dem das Bild scharf fokussiert ist. Größere Personen, die im Stehen arbeiten, benötigen zum Beispiel einen größeren Arbeitsabstand als kleinere Personen, die im Sitzen arbeiten. Der Arbeitsabstand lässt sich einfach mit einem Maßband messen (Abstand vom Auge zum optimalen Arbeitsbereich).

Arbeitsabstand mit HEINE Binokularlupen: 340, 420 und 520 mm

Tipp Nr. 3: Wählen Sie den richtigen Neigungswinkel für eine ergonomische Arbeitshaltung

Dieser Begriff gibt an, wie „steil“ oder „flach“ die Optik beim Tragen justiert werden kann. Mit dem idealen Neigungswinkel hat der Anwender eine aufrechte und entspannte Nacken- und Rückenhaltung, die ein ermüdungsfreies Arbeiten ermöglicht. Der Winkel hängt von der Größe des Anwenders und der Arbeitsposition (Sitzen oder Stehen) ab.

Manche Hersteller bieten Lupen mit verstellbarem Neigungswinkel an. Es ist wichtig, dass der Winkel ausreichend steil eingestellt werden kann, wie es bei den HEINE Lupen möglich ist. 

Durch optimale Einstellung des Arbeitsabstands und Neigungswinkels auf den Anwender wird eine ergonomisch günstige und bequeme Haltung ermöglicht. Und mit einer guten Haltung lässt sich Nacken- und Rückenschmerzen optimal vorbeugen.

 

TTL-Lupen – Auf den Anwender eingestellt, jedoch nicht sehr flexibel

Eine Reihe von Herstellern bietet TTL-(Through-the-Lens-)Lupen an. Bei diesen sind die Lupen in die Brillengläser integriert. Diese Lupenbrillen müssen beim Kauf genau auf den Anwender angepasst werden. Da sie entsprechend dem Pupillenabstand des jeweiligen Anwenders angefertigt werden, können sie für gewöhnlich nicht von anderen Personen verwendet werden. Binokularlupen wie die HEINE HR & HRP ermöglichen die individuelle Einstellung des Pupillenabstands und lassen sich somit für verschiedene Anwender nutzen.

So wie man auch immer wieder die Einstellung seines Stuhls anpasst, lässt sich auch der Neigungswinkel der Lupe verstellen. So arbeiten Sie stets in der optimalen Haltung, ganz gleich, welchen Eingriff Sie vornehmen. HEINE Lupen sind im Gegensatz zu den starren TTL-Lupen flexibel und beschränken Sie daher nicht auf eine Arbeitsposition.

Tipp Nr. 4: Qualität der Optik

Es lohnt sich, bei der Optik auf Qualität zu achten. Unter anderem ermöglicht sie eine scharfe Vergrößerung ohne unerwünschte Farbverläufe am Rand des Sichtfelds (Regenbogeneffekt).

- HEINE HR: Hochauflösende achromatische Optiken mit ausgezeichneten optischen Eigenschaften.

- HEINE HRP: Hochauflösende prismatische Optiken mit ausgezeichneten optischen Eigenschaften für 3,5 x Vergrößerung und höher.


Kopfleuchten

Wenn die vorhandene Beleuchtung unzureichend ist, empfiehlt es sich, die Lupe mit einer Kopfleuchte zu kombinieren. Bei der Wahl einer Binokularlupe sind die Lichtqualität und die Ausrichtung der Lichtquelle in Bezug auf die Lupe die wichtigsten Faktoren.

Tipp Nr. 5: Ausrichtung der Lichtquelle

Die Kopfleuchte sollte koaxial zur Lupe ausgerichtet sein, d. h., die Lichtquelle und die Lupe sollten auf einer gemeinsamen Achse in Richtung Sichtfeld liegen. So wird sichergestellt, dass die Kopfleuchte das Sichtfeld optimal und schattenfrei ausleuchtet.

Bei den HEINE Lupen kann die Beleuchtungsachse beispielsweise individuell an die Sichtachse angepasst werden – für die perfekte Ausrichtung ganz nach persönlicher Präferenz.

Tipp Nr. 6: Auf die Lichtqualität kommt es an

Hochwertige LEDs erzeugen eine beinahe natürliche Farbwiedergabe, ähnlich zu Tageslicht. Häufig werden jedoch kostengünstige LEDs eingesetzt, die einen zu hohen Blau-Anteil im Spektrum haben und den natürlichen Farbeindruck verfälschen. Wesentlich für genaues Arbeiten: Eine helle Beleuchtung des Sichtfelds, d. h., der gesamte Lichtkegel ist gleichmäßig hell (homogen) und bis zum Rand schattenfrei. Entscheidend ist hierbei die Qualität der Beleuchtung und nicht ein Lux Wert.

HEINE Instrumente sind mit LEDHQ ausgestattet – für einen außergewöhnlich hohen Farbwiedergabe-Index im Sichtfeld.

Von links: ohne Beleuchtung und ohne Vergrößerung, mit einem vergleichbaren Konkurrenzprodukt (mit Beleuchtung und mit Vergrößerung), mit HEINE 2,5x Binokularlupen und LoupeLight2

Von links: ohne Beleuchtung und ohne Vergrößerung, mit einem vergleichbaren Konkurrenzprodukt (mit Beleuchtung und mit Vergrößerung), mit HEINE 2,5x Binokularlupen und LoupeLight2

Tipp Nr. 7: Stromquelle / Akku – praktisch und einfach zu reinigen

Für Lupen mit Beleuchtung auf einem Brillengestell dient als Stromquelle häufig ein Akku, der über ein Kabel verbunden ist. Kompakte und leichte Akkus, die bequem am Körper getragen werden können und gleichzeitig uneingeschränkte Bewegungsfreiheit bieten. Praktisch bei der täglichen Arbeit: zuverlässige Ladestandsanzeige und flexibler Helligkeitsregler zur optimalen Einstellung der gewünschten Lichtintensität. Und der Akku sollte sich natürlich auch einfach reinigen lassen.

Für Kombinationen von Kopfleuchte und Lupe auf einem Kopfband steht eine größere Auswahl an Stromquellen für die Beleuchtung zur Verfügung. Je nach persönlichen Präferenzen und der Einsatzhäufigkeit können Sie zwischen einer per Kabel verbundenen Stromquelle, am Körper getragenen Akkus oder kabellosen Lösungen mit einem am Kopfband integrierten Akku wählen.

Ein Steckertrafo mit Kabelverbindung ist zwar ökonomischer, eine Akkulösung bietet jedoch mehr Flexibilität und Komfort und eine kabellose Lösung bietet 100 % Bewegungsfreiheit.

Klein, leicht und mit einem robusten Kabel ausgestattet. Der HEINE mPack mini hat eine Betriebsdauer von bis zu 9 Stunden.

100 % Bewegungsfreiheit und hoher Komfort. Die ML4 LED mit mPack UNPLUGGED verfügt über eine stufenlose Helligkeitsregelung und eine Ladestandsanzeige.

Tipp Nr. 8: Wählen Sie die passende Tragevariante – Brillengestell oder Kopfband

 

a)  Brillengestell (S-FRAME)

Ein unkompliziertes Brillengestell, das mit einer Kopfleuchte kombinierbar ist, eignet sich für die meisten Anwendungen. Ein Brillengestell lässt sich nach Bedarf schnell auf- und absetzen. Es ist jedoch wichtig, dass das Brillengestell bequem sitzt und während der Arbeit nicht verrutscht. Die S-FRAME der HEINE LoupeLight2 verfügt zum Beispiel über formbare weiche Nasenpads mit einer großen Oberfläche für eine gute Gewichtsverteilung. Das an den Brillenbügeln befestigte Halteband ermöglicht eine noch gleichmäßigere Gewichtsverteilung und sorgt für einen komfortablen und sicheren Sitz.      

Praktisch mit der HEINE LoupeLight2: Mit der Hochklappfunktion kann die Lupe nach oben weggeschwenkt werden. Die Leuchte bleibt dabei in Position. So kann der Anwender bequem zwischen Vergrößerung und normaler Sicht wechseln, während gleichzeitig stets für Beleuchtung gesorgt ist.

Und bei Fehlsichtigkeit? – Für bestimmte Modelle wie die HEINE S-FRAME ist eine „clip-in“-Korrekturfassung für optische Korrekturgläser erhältlich.

b)  Kopfband

Mit einem Kopfband getragene Binokularlupen eignen sich für längere Eingriffe oder Behandlungen. Dabei ist auf eine gute Passform, Umfangs- und Höhenverstellung sowie eine komfortable Polsterung zu achten. Ein komfortabler und sicherer Sitz ermöglicht konzentriertes Arbeiten ohne Verrutschen.

Sie tragen eine Brille? – Mit einer Kopfbandlösung haben Sie die Möglichkeit, Ihre normale Brille zu verwenden.

  • „Besonders hervorzuheben ist der Tragekomfort des Kopfbandes, welches im Vergleich zu anderen Herstellern eine sehr gute Passform und Polsterung bietet. Auch die Justierbarkeit ist äußerst komfortabel, ebenso wie das sehr geringe Gewicht.“

    Dr. med. Timm Schmidt-Mertens, Handchirurg am St. Marien-Hospital Hamm, über die HEINE HR Binokularlupe mit Kopfband in Kombination mit dem HEINE ML4 LED HeadLight.

 

Tipp Nr. 9: Wählen Sie die perfekte Konfiguration für Ihre individuellen Bedürfnisse

Es lohnt sich, eine Binokularlupe in jeder Hinsicht passend zu konfigurieren und dabei auf die Qualität der Optik und eine hochwertige Verarbeitung zu achten. Denn die genaue Justierung hat einen großen Einfluss auf das Behandlungsergebnis und den Komfort des Trägers. Dank des modularen Prinzips von HEINE können Sie Ihre Binokularlupe nach Ihren Anforderungen konfigurieren.

Tipp Nr. 10: Das richtige Zubehör macht das Leben leichter

Polarisationsfilter

Polarisationsfilter reduzieren Reflexionen.

Sie sind als Zusatzoption für bestimmte Lupen und Kopfleuchten erhältlich. Polarisationsfilter erhöhen den Kontrast und minimieren Reflexionen. Sie ermöglichen zudem eine bessere Visualisierung von Venen, da die oberen Hautschichten besser sichtbar werden.

Gelbfilter

Der Gelbfilter reduziert den Blau-Anteil. Bei Anwendungen in der Zahnmedizin kann ein Gelbfilter eingesetzt werden, um eine vorzeitige Aushärtung der Kompositmaterialien zu verhindern.

Sterilisierbare Schwenkhebel

Einige Lupen können nach oben weggeschwenkt werden, ohne das komplette Gestell oder das Kopfband abnehmen zu müssen. Dies ermöglicht den schnellen Wechsel zwischen Vergrößerung und normaler Sicht, um zum Beispiel mit dem Patienten zu interagieren. Die sterilisierbaren Schwenkhebel sind abnehmbar und sorgen dafür, dass der Anwender die Lupe während eines Eingriffs nicht berühren muss.

„clip-in“-Korrekturfassung

Viele Hersteller ermöglichen die Integration von Korrekturgläsern, meist mithilfe von „clip-in“-Korrekturfassungen. Bei einer schwachen Fehlsichtigkeit von plus/minus einer Dioptrie sind diese möglicherweise nicht notwendig, da die Fehlsichtigkeit des Anwenders durch leichtes Vergrößern oder Verkleinern des Arbeitsabstands korrigiert wird. Bei einer starken Fehlsichtigkeit empfiehlt es sich jedoch, Korrekturgläser zu tragen.

Halteband für Brillengestell

Ein Halteband, das an den Brillenbügeln befestigt und hinter dem Kopf festgezogen wird, ermöglicht eine bessere Gewichtsverteilung sowie einen sicheren und komfortableren Sitz.